Meningitis bewegt. – zeigen auch eure Umfrageergebnisse. Tipps für Impftermine mit (kleinen) Kindern.

Leonie (Name geändert) ist elf Monate alt. Sie macht langsam die ersten Schritte und ist mächtig stolz. Genauso wie ihre Eltern. Diese erleben jedoch einen Albtraum, als ihr Baby an Meningokokken erkrankt. Nach unspezifischen Symptomen kämpfen Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus 85 Tage um das Überleben der Kleinen. Sie schaffen es. Leonie hat eine dauerhaft geschädigte Nebenniere und nach 20 Operationen ein stark vernarbtes Bein.

Justina ist 19 Jahre alt. Sie hat gerade ihr Abi gemacht und große Träume. An einem Mittwochabend bekommt sie plötzlich starke Kopfschmerzen. Am Freitag wird sie im Krankenhaus ins Koma gelegt: Multiples Organversagen, ein Monat Intensivstation mit starken Medikamenten, Dialyse aufgrund von Nierenversagen. Diagnose: Meningitis ausgelöst durch Meningokokken. 

Lars ist gerade mal sechs Wochen, als er an einer Meningokokken-Meningitis erkrankt. Zum Glück überlebt er, ist aber in Folge der Erkrankung auf beiden Ohren taub. Seine Mutter hatte bereits von Meningokokken gehört, der Kleine war aber leider noch zu jung für die Schutzimpfung. 

Was sind Meningokokken?

Meningokokken-Erkrankungen sind selten, können aber schnell lebensbedrohlich verlaufen. Die Erkrankungen werden durch Meningokokken-Bakterien über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Sie können in einer Meningitis (Hirnhautentzündung) und/oder Sepsis (Blutvergiftung) enden. Leider sind sie meist schwer zu erkennen und daher heimtückisch. 2019 gab es in Deutschland 256 Meningokokken-Fälle. Meist bei Babys, Kleinkindern und Jugendlichen. Es können Folgeschäden auftreten und eine/r von zehn stirbt leider an der Erkrankung. (Weiterführende Informationen erhaltet ihr in meinem Blogpost "Meningitis bewegt - dich und mich und uns.", unter www.meningitis-bewegt.de und bei eurer Kinderärztin bzw. eurem Kinderarzt)

Was Meningokokken sind wissen 87 % (absolut ca. 5.000 Teilnehmende) aller an meiner Story-Umfrage bei Instagram Teilnehmenden laut eigener Aussage. 13 % wissen es nicht. Und bekanntlich ist die Anzahl derer, die sich Informationsbedarf kritisch eingestehen können, oftmals gering. Aber 13 % sind dennoch viel zu viel. Viel zu viel, wenn man bedenkt, wie heimtückisch die Erkrankung ist. Selten, aber heimtückisch.

Das können auch die 10 % (absolut ca. 600 Teilnehmende) bestätigen, die persönliche Erfahrungen im nahen oder weiteren Umfeld mit der Erkrankung gesammelt haben. Heimtückisch ist sie.

Eure persönlichen Erfahrungen mit Meningokokken

Das zeigt auch das reichliche, sehr berührende Feedback auf den Umfrage-Fragesticker. Ein paar der wirklich vielen persönlichen Erfahrungen (siehe Scroll-Balken) blende ich euch nun ein. Aber Obacht: Gänsehaut-Warnung. Mir läuft es jedes Mal eiskalt den Rücken herunter. Auch wenn die Krankheit selten ist: Sie zieht ihre Kreise und wird selten vergessen, wenn man sie einmal erleben musste.

Der bestmögliche Schutz vor Meningokokken-Erkrankungen.

Lasst euch von eurer Kinder- und Jugendärztin bzw. eurem -arzt über Meningokokken und den Schutz vor der Erkrankung aufklären. Egal, ob euer Kind noch kein Jahr, drei Jahre oder elf Jahre alt ist – informiert zu sein, ist immer wichtig! So hat die Krankheit doch zwei Gipfel: einen im Baby- und Kleinkindalter und einen im jungen Erwachsenenalter.

Und immerhin fühlen sich laut meiner Umfrage 56 % aller Teilnehmenden (absolut knapp 3.000!) nicht ausreichend informiert. Das sind definitiv 3.000 zu viel. 

Impfungen können schützen. Sucht jederzeit das Gespräch mit eurer Ärztin oder eurem Arzt. Viele Krankenkassen erstatten bereits die Kosten für die zusätzlich möglichen Meningokokken-Impfungen. Und denkt daran: Vorbeugen ist stets besser als heilen.

Abschließend: Tipps für Impftermine mit (kleinen) Kindern

Ich kenne das: Man leidet mindestens dreifach mit. Und die Kleinen verstehen natürlich noch nicht, dass der kleine Piks eine große Wirkung hat: Strahlt Ruhe aus und haltet Körperkontakt. Ihr könnt euer Baby zum Beispiel auf den Schoß nehmen und es durch Körperkontakt beruhigen. Lenkt es durch Spielzeug oder gutes Zureden ab und denkt immer daran: Der bestmögliche Schutz für euer Baby hält deutlich länger an als der kleine Schreck durch den Piks.

Dass es einer wird, das sollte man größeren Kindern meiner Meinung nach auch wirklich sagen. Kein Verheimlichen, kein Schönreden. Aber vielleicht dabei etwas ablenken und in ein kleines Gespräch verwickeln („Was gab es gestern zum Abendessen?"). Und danach fünffach so viel Lob und vielleicht eine kleine Belohnung. Bei unserer Tochter wäre da ein schönes buntes Paw Patrol-Pflaster der Hit – vielleicht in Verbindung mit einer kleinen Schoki. Ausnahmsweise.

In freundlicher Kooperation mit GlaxoSmithKline

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