Mein 2018: Drei ist 'ne Party.

Meine Instagram best nine 2018 besteht zu 80% aus unserer Tochter. Meine persönliche best nine 2018 besteht zu 100% aus unserer Tochter. Weil sich einfach alles ändert. Und weil das eben genau richtig so ist. Auch, wenn ich mir langsam wieder Lippenstifte und Overalls kaufe. Ich bin Mama. Und das nicht weniger oder mehr, je mehr ich mir selbst wieder Raum gebe. Ich bin und bleibe Mama. Auch Mama. Aber auch beim Lippenstiftkaufen denke ich an dich. 

Zehn Monate (wirklich) habe ich dich unter meinem Herzen getragen. Und nun schlägt mein Herz außerhalb meines Körpers weiter. Du gehörst zu mir. Und damit auch zu allem, was ich tue, sehe. Zu jedem Bild. Es fühlte sich einfach oftmals komisch an, einen Stuhl und eine Lampe zu posten. So wie früher, als hätte sich gar nichts geändert. Und das ist einfach nicht so. Da kann ich cool tun, wie ich will: Du bist mein Star. Der Star. Das Beste, was mir dieses Jahr passiert ist. Und auch das Beste, was mir jemals passiert ist. 

Der Versuch, das Jahr, basierend auf meinen veröffentlichten Lieblingsbildern, in Worte zu fassen: 

2018. Mein aufregendstes, emotionalstes, anstrengendstes Jahr. Mein schönstes Jahr. Und dein erstes, sozusagen. Deswegen das schönste Jahr. Drei ist 'ne Party.

Im Januar begann mein Mutterschutz und ich konnte mich bis zu deiner Geburt in aller Ruhe mit all' dem beschäftigen, zu dem ich vorher nicht kam. Mich, dich und die Schwangerschaft feiern. Eine der schönsten Zeiten für mich. Ich war so gern schwanger. Kleidung waschen, sortieren, falten. Die Wickelkommode einräumen. Babybauchshooting. Babyparty. Anträge vorbereiten. Bücher lesen. Zur Pediküre gehen. Ein letzter romantischer Abend zu zweit. Langeweile haben, warten. Endlich. Endlich war es auch bei mir so weit: Du darfst kommen. Ab dem Entbindungstermin war ich bereit. Meine To-do-Liste war leer. Ich entspannt. Du aber eben auch. Ein weiterer romantischer Abend zu zweit. Ungeduld. Ein weiterer romantischer Abend zu zweit. Eine Woche nach dem errechneten Entbindungstermin war es dann so weit: 02:00 Uhr begannen die regelmäßigen Wehen, 01:30 Uhr in der Nacht am 20. Februar bist du geboren. Und damit auch ich als Mama. Wir als Eltern. Wir als Familie. Der Beginn unserer Lovestory. So richtig, meine ich. 

So viele Menschen warteten auf dich: Wir, Familie, Freunde. Und auch ihr. Ihr wartetet so ungeduldig mit mir auf die kleine Pfirsichlady. Und da war sie nun. Und alles änderte sich. Und alles wurde real. Das, was ich mir nie vorstellen konnte. Auf das man sich einfach nicht vorbereiten kann. Nie habe ich darüber nachgedacht, wie genau es sein wird. Gut, denn: Kann man nicht. Wir haben alles auf uns zukommen lassen. Wir haben dich auf uns zukommen lassen. Und fanden uns wirklich schnell zurecht. Aber, zugegeben, du hast es uns auch wirklich leicht gemacht, du kleine coole Socke. Und es wurde alles immer schöner. Und war schon von Beginn an schön. Die ersten Spaziergänge trauten wir uns kaum zu atmen. Waren wir kurz unterwegs. Jedes erste Mal mit dir war spannend. Das erste Mal Bus fahren, das erste Mal zum Arzt, das erste Mal am See sein. Das erste Mal auf Bänken und Sesseln wickeln, das erste Mal öffentlich stillen, der erste Flug. Und es folgten das ganze Jahr über so viele weitere erste Male. 

Die Gespräche wurden lauter, die Spaziergänge wurden länger, die Liebe wurde größer. Auch, wenn man sich wirklich nicht vorstellen kann, dass das Herz irgendwann nicht einfach überläuft. 

Wir genossen in vollen Zügen. Wir trauten uns immer mehr. Wir sind so richtig angekommen. Neue Freundschaften entstanden. Wir waren und sind Teil einer Latte Macchiato trinkenden Mamacitas-Mamagang. Viele Playdates in Parks, bei Ikea, in Kindercafés. Meinen Geburtstag feierten wir in Wien. Unser erster richtiger Familienurlaub. So eine wunderschöne Stadt. Und so ein super Jetset-Baby. Zwei Wochen später verbrachten wir eine wunderschöne Zeit auf Sardinien zu Dritt. Alltag im Urlaub. Zurück im herbstlichen Berlin erklärte ich dir alle Farben, die ich sehen konnte. Vor ein paar Tagen packten wir Weihnachtsgeschenke aus. Und du saßt in einem grünen Cordlatzkleid vorm Weihnachtsbaum. Und ja, du bist das beste Geschenk. Selbstredend. 

Wie oft ich dieses Jahr vor Rührung und Dankbarkeit weinen musste, kann ich gar nicht sagen. Manchmal weinte ich aber auch aus Überforderung und Schlafmangel. Aber man funktioniert trotzdem. Weil man weiß, wofür man es tut. Und weil man so viel zurück bekommt.

Ich habe so viel über mich gelernt. Ich bin so dankbar. Nicht nur, für dieses gesunde, schöne Mädchen. Auch dafür dass ich diese für mich existentielle Erfahrung des Mamaseins erleben darf. Die Liebe, die Ängste, die Sorgen, den Willen. Man schafft alles, wenn man es will. Man schafft alles, wenn man bedingungslos liebt. Noch nie konnte ich mich so lange nur um mich kümmern. Etwas derart Nachhaltiges tun. Mich auf das besinnen, was wirklich im Leben zählt: Gesundheit und Familie. Liebe. Mein eigener Chef sein (obwohl du das gerade eigentlich bist). Eine andere, bessere Art von Leistungsdruck spüren. Richtig frei sein, obwohl total gebunden. 

2018: Danke für mein aufregendstes, emotionalstes, anstrengendstes Jahr. Mein schönstes und bestes Jahr. Und dein erstes, sozusagen. Deswegen das schönste Jahr. 2018 wird für immer unvergessen sein. In keinem bisherigen Jahr habe ich so bewusst so viel genossen & so viele Marmeladenglasmomente erlebt. Drei ist 'ne Party. Und die geht immer weiter. 2019 – ich freue mich auf dich!