Unser Sommerurlaub in Portugal: Porto.

Porto. Muss man gesehen haben, finde ich. 

Drei Wochen nur wir Drei. Gemeinsam neue Erfahrungen machen, Marmeladenglasmomente sammeln - und Alltag erleben. Kein permanenter Erlebnisdruck. Alltag im Urlaub. Wie schon letztes Jahr auf Sardinien. Das war echt so eine schöne Zeit. Und die wollen wir nun erleben in Portugal. Nach Lissabon und Viana do Castelo, den ersten beiden Stationen unserer Reise, schauten wir uns Porto an. Die wunderschöne Stadt am Douro. Die schon vom Zugfenster aus unglaublich aussah. Und hier, hier nehme ich den tagebuchartigen Abriss, den ich für unseren Hotelaufenthalt unterbrochen habe, wieder auf. Ihr lest, was wir hier unternommen haben. Wie sehr uns was gefallen hat. Wo es die besten Pastéis de Nata gibt. Alles über unser Airbnb. Und Tipps für eine Reise mit Kleinkind. 

Neun Tage in der wunderschönen Stadt am Douro: Pastéis de Nata, Azulejos, Ausgucke, Wasser und ganz viel Liebe. 

Montag, 02.09.: Vom Bahnhof aus erreichen wir unser Airbnb (siehe weiter unten) problemlos in zwanzig Minuten. Erstmal ankommen, Koffer abstellen, akklimatisieren - und sehen, dass das Airbnb doch kleiner ist, als erwartet. Aber der Garten, der fetzt. Für den Mittagsschlaf der Kleinen und einen Galao zog es uns in den fußläufig schnell zu erreichenden schönen Passeio Alegre garden. Direkt am Meer. Mit Minigolfanlage, vielen Bänken und Springbrunnen. Fetzt auch. 

Danach sind wir in der Nähe von unserem Airbnb essen und einkaufen gegangen. Haben uns unsere neue Hood für neun Tage angeschaut. Waren am Strand. Der war direkt neben einer Straße und definitiv anders, als der Bilderbuchstrand in Viana do Castelo. Aber, wir sind hier eben auch in einer großen Stadt. Und: Das kann man trotzdem schonmal schön machen. Und nah ist er. Abends planten wir ganz locker unsere nächsten Tage (der Schwerpunkt lag dabei darauf, mal wieder richtig guten Kaffee zu trinken). Und freuten uns auf den nächsten Tag. 

Dienstag, 03.09.:  Nach einer Woche Entschleunigung und Strand hatten wir richtig Lust darauf, in Portos Altstadt zu fahren. Mit dem Bus 500 waren wir dort in einer Viertelstunde. Und liefen immer der Nase nach. Ohne richtigen Plan. Mit richtig viel Freude. So schöne Häuser. So nah am Wasser. So anders als Lissabon. Und doch so gleich. Bergauf, bergab. Und dann wieder einen Berg hoch. Und schönes Wetter hatten wir. Für den Mittagsschlaf unserer Tochter suchten wir die Bar Base auf. Und, wie sich herausstellen sollte: Hier sollten wir noch einige Male sein. So ein Mittagsschlaf-Paradies in der großen Stadt. Nur zu essen gibt es dort nichts. 

Nachdem wir in einem umliegenden Restaurant gegessen haben, machten wir Halt an den "geilen Fliesen", wie es in Philipps Google Maps-Karte hieß. Der Bahnhof Porto São Bento ist wahrlich kein Geheimtipp. Aber: Ich weiß jetzt warum. Es ist atemberaubend. Und ich will nicht wissen, auf wie vielen Fotos anderer Reisender unsere Tochter jetzt ist. Sie ist nämlich immer schön zu allen hingerannt, die gerade posiert haben. Und hat sich daneben gestellt und gelacht. Und ist wieder weggerannt. Und, naja, Kinder dürfen das. 

Von dort aus erreicht man wunderbar zu Fuß, ja, berghoch, eine der Hauptsehenswürdigkeiten Portos: Ponte Dom Luís I. Leider war während unserer gesamten Portozeit die Brückenseite gesperrt, von der man die schönste Aussicht haben muss. Also auf das Viertel Ribeira schaut. Wir überquerten auf der Brücke den Fluss Douro, genossen (trotzdem) eine herrliche Aussicht und spazierten etwas auf der anderen Seite. Und gingen in die Kaffeerösterei 7g. Endlich wieder guter Kaffee. Und die Kleine spielte Ball. Mit einem Kellner. Und allen anderen Gästen. 

Mittwoch, 04.09.: Der Mittwoch gehörte dem wirklich wunder-, wunderschönen Parque da Cidade do Porto, den wir nach einem kurzen Spaziergang gut vom Airbnb aus erreichten. Dort gibt es Seen, riesige Bäume, freilaufende Hühner, Enten. Und Seen und riesige Bäume. Und Bäume. Ein wunderschöner, sauberer, sehr großer Park. Dort machte unsere Tochter ihren Mittagsschlaf, während wir Galao tranken und Pastéis de Nata gegessen haben. Und unser nächstes Sommerurlaubsziel festgelegt haben. Wirklich. 

Wir freuten uns schon auf den Strand, den man am Ende des Parks erreicht. Und wir hatten hohe Erwartungen an unseren Badetag: Wenn schon der Park so schön ist. Und. Wurden enttäuscht. Uns erwartete ein riesiger Betonpalast. Neubauten. Werbeschirme. Plastikstühle. Müll. Und Menschenmassen. Aber der Sand war schön, nicht so steinig wie an unserem Airbnb. Ein breiter Sandstrand. Es ist bestimmt schön hier, wenn nicht so viele Menschen da sind (wie beispielsweise auf dem Suchbild bei Google Maps). Wohlfühlen konnten wir uns am Matosinhos Beach so aber nicht. Deshalb kehrten wir nach dem obligatorischen abwechselnden Inswasserrennen mit der Kleinen um. Und verbrachten den Nachmittag im Café Bird. Schnuckelig, inhabergeführt, kleine Spielecke. Und es gab Eis. "Eissssss". 

Donnerstag, 05.09.: Gefrühstückt haben wir bei Fábrica Coffee Roasters. Und, was soll ich sagen: Vielleicht war das das beste Frühstück, was wir in Porto gegessen haben. Eggs Benedict, eine Frühstücksauswahl mit Joghurt und Granola. Und. Pancakes. Es gab keinen Babystuhl, wir saßen aber an einem sehr tiefen Tisch, an dem unsere Tochter gut im Stehen essen konnte. Das mochte sie. Und dann gab es im hinteren Cafébereich noch zwei Stufen. Das war Entertainment genug. 

Satt und glücklich sind wir dann in die Jardins do Palácio de Cristal spaziert. Und, auch hier ein kleiner Spoiler: Das war nicht unser letztes Mal. Von dort oben aus hat man eine unvergleichlich tolle Aussicht. Und es ist so grün, so hübsch. Ein wunderschön angelegter Park, den ich euch sehr ans Herz legen kann. Ich möchte fast sagen, dass das in Porto einer unserer happy places war. Im Anschluss haben wir neben dem bekannten Livraria Lello ein kunstvoll gestapeltes Blumeneis gegessen. Eigentlich wollten wir in den bekannten Buchladen. Der Buchladen, der Joanne K. Rowling zu Harry Potter inspiriert haben soll. Aber die Schlange war deutlich zu lang. Und wir waren durch die Ticketformalitäten verwirrt. Überall liest man etwas anderes. Deshalb Eis. Eis ist eh immer eine gute Lösung. 

Freitag, 06.09.: Den Freitag begannen wir gleich mit der Livraria Lello. Wir kauften online Tickets. Gaben Rucksack und Buggy erst in der Gepäckaufgabe an der Straßenecke ab. Und durften mit unserem Kind rein, ohne anzustehen. Geil. Macht Kinder. Aber: Es war so voll, dass es kein Stöbern war. Die Bibliothek ist wirklich schön, aber ohne hunderte von Selfiestangen, Handies und Gedränge wäre es wohl schöner. Deshalb: Keine Empfehlung von unserer Seite. Aber: Check auf unserer Must-See-Liste. 

Zum Mittagsschlaf ging es wieder in die nur wenige Minuten zu Fuß entfernte Bar Base. Während ich die Kleine in den Schlaf stillte, besorgte Philipp uns Pastéis de Nata. Von unser Porto-Nummer 1. Manteigaria - Fábrica de Pasteis de Nata. Da standen wir auch in Lissabon schon an, aber die Schlange war uns zu lang. Hier in Porto ging es immer. Und ich muss sagen, ich weiß, warum die Schlange immer so lang war. Vertraut mir: Die besten Pastéis de Nata. Wirklich. Mit einem leichten Vanillehauch, oder so. Was auch immer das Geheimnis ist: Beste. 

Und für unsere Tochter war das Schönste, dass wir am Nachmittag in das Katzencafé O Porto dos Gatos gegangen sind. Sie liebt Katzen. Und hat eine ganz deutliche Präferenz. Obwohl sie wirklich alle Tiere mag. Es gibt dort einen Innenbereich, in dem keine Katzen sind. Katzen halten sich in einer Art Zimmer und im Außenbereich auf. Die Kleine machte die ganze Zeit "eiei". Zu einer kurzen Pause ließ sie sich überreden, um ein Katzenbuch auf Philipps Schoß anzuschauen. Und aus dem Café locken konnten wir sie wieder nur mit "Eissss". 

Samstag, 07.09.: Ein typischer Samstag. Und das war so schön. So unaufregend schön. Wir haben in dem Waschraum im Airbnb-Gebäude gewaschen, Ball im Garten gespielt und waren Pizza essen. Und: Zum ersten Mal während unseres Porto-Aufenthalts so richtig am nahegelegenen Strand. Dem Grund, weshalb wir uns für das Airbnb entschieden hatten. 

Sonntag, 08.09.: Für den Mittagsschlaf gingen wir wieder in unseren heiß geliebten Park am Kristallpalast. Dort fand an diesem Wochenende ein Büchermarkt statt. Aus jedem bisherigen Urlaub haben wir unserer Tochter ein Kinderbuch in Landessprache gekauft. Sie half dieses Mal schon sehr gern beim Aussuchen. Nahm sich ein Buch und setzte sich kurz zum Stöbern hin. Sehr niedlich. 

Im Anschluss hakten wir ein weiteres Café auf Philipps "Guter Kaffee-Rechercheliste" ab: Das Café Combi. Interiorsieger. Und Kaffeesieger. Inhabergeführt, schön. Aber: Kein Babystuhl und kein Eis. Soll heißen: Es war nicht wirklich leicht, den Kaffee entspannt zu genießen. Aber so habe ich auch mal einen warmen Kaffee getrunken, weil es schnell gehen musste. Mache ich sonst nie. Freunde wissen, wovon ich rede. 

Montag, 09.09.: Zum Frühstück sind wir ins Bird of Passage Coffee gegangen. Der Kaffee war lecker, das Frühstück nicht unbedingt. Oder sagen wir es so: Wir haben schon besser gegessen. Und überall anders war es kinderfreundlicher. Back to the roots: Ab in die Bar Base. Mit ein paar Pastéis de Nata im Gepäck. Natürlich von Manteigaria. 

Danach spazierten wir über die Ponte Dom Luís I zur Seilbahnstation Teleférico de Gaia und fuhren hinunter. Das war schön. Ein kurzer teurer Spaß. Danach haben wir ein Eis gegessen und waren auf dem Spielplatz. Und haben ganz viel "huiiiiii" gemacht. 

Dienstag, 10.09.: Am letzten Tag mussten wir einfach noch einmal zu Fábrica Coffee Roasters. Die Bananenpancakes mit Mandeln, roten Früchten und Karamellsauce haben wir - oder, hm, ich - nicht aus dem Kopf bekommen. Und so ein Abschiedsbesuch in der Bar Base (ja, klar, mit Pastéis de Nata) das geht auch immer. Und diesmal hatten wir auch endlich mal jeder einen gut gepolsterten, festen Sitzsack. Herrlich. 

Nun ging es an den (vor-)letzten Punkt auf unserer Must-See-Liste: Eine Schifffahrt über den Douro. Durch die zig Brücken in Porto. Am Hafen auf beiden Flussseiten gibt es viele Anbieter. Es war sehr schön und erwartungsgemäß sehr windig. Unsere Tochter blieb sogar auf unserem Schoß sitzen. Wenn wir tolerierten, dass sie immer auf die Sitzbank hoch- und runterklettern darf. Am Geländer steht. Auf unserem Rücken hängt. Eltern verstehen mich. Und. Naja, das wars dann mit Porto und uns. Okay, der allerletzte Punkt, seit Wochen: Ein Selfie von uns Dreien. An einer vielbefahrenen Straße. Die Kleine wollte "Eissss" und Philipp zur Apple Keynote. Und die Speicherkarte war nach sechs Bildern voll. Aber, ja, das ist das Leben. Und so ist es schön. 

Mittwoch, 11.09.: Nach einem entspannten "Reste"-Frühstück im Garten und dem Packen unserer Koffer spazierten wir in den Park, in dem wir auch saßen, als wir vor neun Tagen hier ankamen: Passeio Alegre garden. Nach dem Mittagsschlaf riefen wir ein Taxi zum Flughafen. Und. Und diese drei Wochen, die waren wirklich richtig schnell vorbei. Aber von den Erinnerungen daran zehren wir unser ganzes Leben. Leute, reist! 

Ach? Das Airbnb hat gar nicht zwei voneinander getrennte Räume? Na, guten Morgen!

Unsere Unterkunft war im gut bürgerlichen Foz. Ungefähr eine Minute zu Fuß zu Supermärkten, Cafés und kleinen Boutiquen. Und ungefähr zwei Minuten zu Fuß vom Meer entfernt. Unglaublich. Und 15 Minuten mit dem Bus in die Altstadt Portos. In die wir jeden Tag fuhren. Wir entschieden uns im Vorhinein aber für Meer und mehr Ruhe. Und: Es war die richtige Entscheidung. 

Das Airbnb war schnuckelig und hübsch. Aber: Vielleicht doch etwas zu schnuckelig für uns Drei. Denn wir gingen davon aus, dass wir wieder zwei voneinander getrennte Räume vorfinden. Hat uns Airbnb auch so angezeigt. Als Suchergebnis auf Appartments mit mehreren Zimmern. Was soll ich sagen? Dödöm. Aber hey, der Gemeinschaftsgarten im Innenhof hat alles rausgerissen. Ein perfekt umzäunter Bereich, in dem unsere Tochter flitzen konnte, wenn sie nicht mehr am Frühstückstisch sitzen wollte. Oder Ball spielte. Allein oder mit einem von uns. An der frischen Luft sein. Toben. Auch abends, als sie schlief, verbrachten wir viel Zeit auf unserer Terrasse. Denn: War romantisch. Und: Drinnen konnte man keinen Mucks machen, sonst wäre sie aufgewacht. In ihrem Babyreisebett, was genau zwischen Wand und Bett passte. Davor war ein äußerst stauraumfreudiger Schrank. Der war gleichzeitig auch Raumtrenner zum Wohn"zimmer". In dem sich eine Küchenzeile befand. Das ist uns im Vorhinein einfach nicht aufgefallen. 

Auf kleinstem Raum das Bestmögliche erreicht. Sehr effizient. Und hübsch. Für ein Pärchen meiner Meinung nach aber besser geeignet, als für eine kleine Familie. Obwohl: Der Garten. 

Einer hatte immer den Buggy, der andere unsere Tochter an der Hand.

Und, das hat einige von euch interessiert: Porto ist buggygeeignet. Genauso wie Lissabon. Ich würde euch aber wirklich empfehlen, einen Reisebuggy* zu nutzen, der schnell zusammenklappbar und leicht ist. Das war nicht nur in der schönen ratternden Straßenbahn toll. Philipp navigierte uns mit Google Maps meist zu Straßen, damit wir es umgehen können, den Buggy viele Stufen hoch oder runter zu tragen. Falls es aber unumgänglich war: Zu zweit ging das ganz gut: Einer hatte die Kleine an der Hand oder auf dem Arm (Treppen lassen wir sie noch nicht komplett ohne Hilfe laufen, vor allem nicht so viele!), der andere (immer Philipp, haha) trug den Buggy. 

Meines Empfindens nach würde ich Porto nicht unbedingt mit einem absoluten Laufanfänger empfehlen, der sich gern bewegt. Das ist wohl zu unsicher. Im Frühling oder Herbst stelle ich es mir sehr toll vor, ein kleineres Baby zu tragen. Und easier ist es wahrscheinlich, wenn das Kind keinen Buggy mehr benötigt. Oder so alt ist, dass es versteht, dass es nicht auf Straßen rennen darf. Oder anders gesagt: Dass es das versteht und dann auch nicht macht. Denn, ich sage euch, wir waren wirklich immer auf der Hut. Unser kleines Mädchen. Sie fing ganz oft einfach an, den Berg runter zu rennen. Oder hoch. Oder: Überhaupt zu rennen. Derjenige von uns beiden, der den Buggy schob, hatte es definitiv gechillter. 

"Ohhhhhh", da hat das Schaf "aua" gemacht!

Für Restaurant- und Cafébesuche mit unserer Tochter möchte ich weder das tolle Stickerbuch*, noch das Magnetbuch* oder ihre Malsachen missen. Oder das Portemonnaie mit Kleingeld. Besonders lange (ca. fünf Minuten, hihi) kann sie sich mit dem Stickerbuch beschäftigen. Und wir auch. Wirklich, das war auch auf dem Flug schon so praktisch, dass schon einige Seiten vollgestickert waren. Und ich wieder Nachschub ordern muss. Sie sagt immer "ohhhhh", wenn sie aus versehen ein Beinchen abreißt. "Aua!" Oder freut sich, wenn eine "Püppi" "namnam" machen will. Dann klebt sie ihr einfach Möhren auf das Gesicht. 

Große Empfehlung! Und, ja, wohl die essentiellsten Dinge zur Unterhaltung für uns. Damit sie kurz im Hochstuhl sitzen bleibt. Mindestens, bis das Essen dann auf dem Tisch steht.


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